OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / BVR ...

Mittwoch, 23.02.2022 11:25 von dpa-AFX - Aufrufe: 1542

Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild).
Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild).
pixabay.com

BVR für Schaffung eines innovativen Ökosystems digitaler Geldformen /

Euro-Kryptogeld für Wirtschaft sollte von Banken angeboten werden

Berlin (ots) - Nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und

Raiffeisenbanken (BVR) sind die Pläne der Europäischen Zentralbank (EZB) zur

Einführung eines digitalen Euro als tägliches Zahlungsmittel für Bürgerinnen und

Bürger zu begrüßen. "Die Pläne der EZB für einen digitalen Euro sind

zielführend, diese müssen aber um weitere Angebote ergänzt werden", sagt

BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Insbesondere die Bedürfnisse der Wirtschaft an ein künftiges digitales

Zahlungsmittel sind bisher noch weitgehend unberücksichtigt, so der BVR in einer

aktuellen Analyse zu den Plänen der EZB zur Einführung eines digitalen Euro.

"Die Wirtschaft hat ein hohes Interesse an einer Geldform, die die

Prozessautomation erleichtert und im Zuge der Digitalisierung der

Produktionsprozesse Effizienzreserven hebt", so Martin weiter. Hierbei kämen

moderne Zahlungsabwicklungskonzepte, wie etwa Machine-to-Machine-Payments und

Pay-per-Use-Konzepte, zum Tragen.

Ziel des digitalen Euro der EZB sei es hingegen, eine digitale Ergänzung zum

Bargeld zu schaffen, die Bürgerinnen und Bürger bei alltäglichen Zahlvorgängen

nutzen könnten. Dabei solle ein möglichst hoher Schutz der Privatsphäre

gewährleistet werden und gleichzeitig sollten auch dann Zahlungen möglich sein,

wenn keine Internetverbindung vorhanden sei (Offlinefähigkeit). Mit diesen

Eigenschaften würden wichtige Anliegen der Bürgerinnen und Bürger erfüllt. Um

dies zu gewährleisten, müsse seine Nutzung - wie die von Bargeld - den

gesetzlich vorgeschriebenen Beschränkungen unterliegen, um illegale Verwendungen

- wie etwa zur Geldwäsche - zu verhindern. Dies könnte durch eine betragsmäßige

Obergrenze für das in einer Wallet gehaltene digitale Geld erreicht werden.

Martin: "Um die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft und auch

der Banken nach neuen digitalen Geldformen gleichermaßen nachzukommen, sollte

ein innovatives Ökosystem digitaler Geldformen geschaffen werden." Dieses

Ökosystem sollte aus drei Komponenten bestehen:

1. Die Bedarfe der Wirtschaft sollten perspektivisch durch tokenisiertes

Giralgeld der europäischen Kreditwirtschaft erfüllt werden, das sich im

Rahmen der in der Industrie genutzten Blockchain-Netzwerke verwenden lässt.

2. Die europäische Politik ist dabei gefordert, diese Innovation konstruktiv zu

begleiten und den Rechtsrahmen hierfür zu öffnen, indem sie der Besonderheit

von kryptografischen Einlagen von Banken Rechnung trägt. Die EZB sollte bei

der Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Standards für eine solche neue

Geldform als Katalysator wirken.

3. Die EZB sollte Guthaben der Kreditinstitute auf Notenbankkonten ebenfalls in

tokenisierter Form bereitstellen. Solche Gelder, auch Wholesale CBDC genannt,

würden es ermöglichen, Kapitalmarkttransaktionen zwischen Banken effizienter

und damit kostengünstiger durchzuführen.

Insgesamt würde ein solches Ökosystem digitaler Geldformen die Verwendung von

Geld für alle Nutzergruppen einfacher und kostengünstiger gestalten. Ferner

könnte der Wholesale CBDC - sofern tokenisiertes Geld auch in anderen Währungen

vorliegt - auch im währungsübergreifenden Bankenverkehr signifikante Vorteile

mit sich bringen.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)

Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und

Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin

Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/5154269

OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban

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